Unsere stationäre Club-N-Anlage wächst!
Es geht was vorwärts!
Fleißig am Weiterbauen sind derzeit unsere N-Spezialisten um Max, Holger, Peter sowie Marc an unserer vereinseigenen großen N-Anlage.
Sie stellt ohnehin ein sehr ungewöhnliches Projekt dar, da sie eine interessante Vorgeschichte hat.
Ursprung allen Bemühens war ein Geschenk.: im Spätwinter/ Frühjahr 2022 erhielt unser Club eine fertige kompakte N-Anlage, überlassen von Herrn Dr. Behr aus Haunstetten. Aufgrund eines Wohnungswechsels musste sie leider abgegeben werden, und unser Verein ist Herrn Behr sehr dankbar dafür, zeichnete sich doch ab, dass man hier auch im Clubbetrieb viel Fahrspaß haben könnte. Das Mittelgebirgsmotiv war (und ist) sehr vielfältig und interessant mit manchen liebenswerten Details ausgestaltet. Wälder, Schluchten, kleiner Bahnhof, schöne Fahrstrecken auch mit verdeckten Bereich – sehr nett anzuschauen. Die sauber gebaute Anlage maß in vollem Umfang ca 240 auf 110 cm und war mit einer kompletten Steuerung ausgestattet.
Da sie aber noch keinen rechten Unterstand hatte, wurde flugs von unserem „Holzwurm“ Martin Geislinger ein passendes Untergestell für sie konstruiert. Aufgestellt war sie zunächst in einem Vorraum zwischen unserem großen Anlagenraum und und unserem Clubcasino.
Nun war da aber noch eine aus den alten ehemaligen Räumlichkeiten des Vereins vorhandene, aber in sich eher nicht so ausgereifte, vielmehr angestückelt wirkende U-Anlage in Spur N vorhanden. Unseren N-Freunden im Verein stellte sich daher die Frage, wie man diesen Altbestand irgendwie mit dem „Geschenk“ vereinen und dabei noch weiter ausgestalten könnte zu einem attraktiven Ganzen… es wurde intensiv nachgedacht über mögliche und sinnvolle Streckenerweiterungen, Anbauten, Ausweichstrecken und Abstellbereiche.
Ausschlaggebend für eine mögliche Neuorientierung in Sachen N-Anlage unter Verwendung aller nun plötzlich vielfältig vorhandenen Anlagen-Elemente waren natürlich überhaupt erst einmal die Raumvorteile, die der Verein hatte durch den vor einigen Jahren erfolgten Umzug in unsere neuen Clubräume unter der Hans-Winkler-Sporthalle. Man ging also in sich… und wagte sich an ein Verbindungskonzept. Dazu wurde die „Behr-Anlage“ im Hauptraum an der Längswand aufgestellt, direkt neben der Breitseite unserer H0-Anlage, und dann Elemente der bisherigen U-Anlage zugeordnet, um die richtigen Einfälle zu visualisieren.
Unter und hinter der Landschaft des Behr’schen N-Werkes schuf man raffiniert neue Ausleit- und Verbindungsgleise, sowie mit einer genialen Kurvenführung einen tollen Anschluß an denjenigen Schenkelteil der ehemaligen Bestandsanlage, der einen langen mehrgleisigen Durchgangsbahnhof trug. Als wäre es von Anfang an so geplant gewesen, steht diese Kombination nun da. Viel Hirnschmalz und Muße wurde investiert in die augenfällig stimmigen Schienenverbindungen, und es entstand zur geschenkten Anlage quasi ein neuer L-Flügel mit eben jenem großen Durchgangs-Stadtbahnhof samt städtischer Hintergrundkulisse mit Halbrelief-Häusern. Platz war auch für eine Bahnhofs- und Gleisumfeld-typische Landschaftsgestaltung mit Strecke auf Baumdamm, sowie einer schön anzusehenden Gleis-Über/Unterführung. Besonders unser Marc – schlanker junger Mann, der er ist – konnte gut unter die Anlage krabbeln und durch die Aussparung im Kurvenbereich schlüpfen; so machte er sich die letzten Wochen sehr verdient durch geduldiges Schottern und Begrünen, Bepflanzen und Bebauen an schwer zugänglicher Stelle.
Da aber von der ehemaligen Vereins-N-Anlage noch ein weiterer Schenkel, allerdings in einem etwas kuriosen und von der Landschaft her nicht so gefälligen Zustand, vorhanden war, sollte dieser natürlich weiter Verwendung finden im Ansatz (wie früher) an den Durchgangsbahnhof: irgendwo musste ja der Fahrweg z.B. über eine Kehrschleife wieder zurück zum Bahnhof zurückführen, bzw hinunter in einen Abstellbahnhof
Kurzentschlossen wurde dieser Schenkel an der Oberfläche völlig neu gestaltet. Alte Berg- oder Hügelmotive wurden abgerissen. Jener ohnehin auf diesem Bauabschnitt bereits von früher vorhandene Abstell- und Zugwechselbahnhof wurde belassen und neu „überdeckt“: „obenauf“ fand nun ein kleines Dampflok-BW Platz: die hübsche Szenerie wurde seit Jahresbeginn immer besser und detaillierter ausgestaltet. Max und Holger konnten hier ihre phänomenalen Gestaltungsfähigkeiten bei aller Winzigkeit voll ausspielen.
Das neue komplette N-Anlagen-U war geboren – und der Schenkel war zwar letztlich schmäler als sein neues Gegenüber in Gestalt der „Geschenk-Anlage“, aber nur unwesentlich kürzer.
Im Verlauf der Ausgestaltung gab es nun an dieser Stelle Überlegungen, wie der weitere Platz auf der „Oberfläche“ , vom BW weggehend Richtung Kehrschleife, gut gestaltet werden sollte. Nur freie Landschaft? Eine Kirmes? – Nein. Ein Städtchen? – Hm…eine kleine Burg? – Okaaaaay… Einige Anpassungen in der Gleisanlage wurden ersonnen: andere Zu- und Abfahrten, Umfahrungen, Bögen und Geraden wurden angelegt – und siehe da: plötzlich konnte die Kehrschleife sogar komplett unterirdisch verlaufen. Darüber war Platz geworden für eine kleinstädtische Bebauung und einen neuen Landschaftsanteil
Und dann kam der Clou: eine völlig neue Idee wurde ausgeheckt, motiviert wohl auch aufgrund von Sichtungen bei anderen N-Anlagen auf Ausstellungen und in Magazinen. Ein separates automatisches Car-System in Spur N ward ins Visier genommen. Holzarbeiten, Skizzen von möglichen Fahrstreckenverläufen, dann Festlegen auf die exakte Form des Fahrbetriebs mit Kurven und Überhol- sowie Abbiege- und Kehrbereichen… Schließlich Ausfräsen von Fahrlinien, Versenken von Magnetbändern in diesen Nuten, Installation von raffinierten „Weichenservos“ an einschlägigen Stellen, Stromversorgung und Anschlüsse… – und siehe da: nach mühevollen Arbeitsstunden in mehreren Sommerwochen ist der Fahrbetrieb funktionsfähig! Es hat sich gelohnt. Insbesondere Feinmodellbauer Peter sei Dank!
Dass der U-Schenkel dadurch nochmals gut 30-40cm an Länge gewann, und letztlich nun eine Anlage dasteht in Form eines harmonischen U mit gleichlangen (wenn auch nicht gleich tiefen) Schenkeln, sei nebenbei bemerkt. Wir finden: es macht sich gut; zumal entlang des neuen U-Schenkels (nun nochmals neu erstellt und technisch auf aktuellem Stand ausgetüftelt) auch die Bedienelemente und Schaltpulte sehr stimmig und visuell optimal Platz finden und der Durchgang „ins U“ immer noch angenehm breit ist.
Nun kann es weiter gehen mit der Vollendung von Landschaft und Bauten… man darf gespannt sein auf das fertige Ergebnis – unser Ziel ist es, dies zum Tag der Offenen Tür unseres Clubs / Tag der Modellbahn am 1. Adventswochendende 2023 zu präsentieren.